Methodik der Kirchengeschichte

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Die Materialseite bietet Hinweise und nützliche Internetlinks zur Suche nach Literatur und Quellen sowie zu den historischen Grundwissenschaften.

Literatur- und Quellenrecherche

Mohr Siebeck Methotik der Kirchengeschichte Materialien Literatur und Quellenangabe

Literaturrecherche

Die kommentierte kirchengeschichtliche Bücherkunde bietet einen thematisch sortierten Überblick über die wichtige Literatur für das kirchengeschichtliche Arbeiten.

Neben dem OPAC (Online Public Access Catalogue), d.h. Online-Katalog Ihrer Hochschul- und Universitätsbibliothek sollten Sie weitere Online-Kataloge in die Suche nach Quellen und Fachliteratur einbeziehen.

Der Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) durchsucht mit einem Klick zahlreiche überregionale Bibliothekskataloge in Deutschland und weltweit.

Der Index Theologicus (ixtheo) verzeichnet theologische Literatur, und zwar nicht nur ganze Bücher, sondern auch einzelne Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden. Wo möglich, ist die (kommerzielle oder frei verfügbare) Online-Publikation direkt verknüpft.

Die Zeitschriftendatenbank ist ein Verzeichnis aller Zeitschriften, die an deutschen Bibliotheken vorhanden sind. Sie bietet Links bei Online-Zeitschriften zur jeweiligen Datenbank bzw. bei gedruckten Zeitschriften zu den besitzenden Bibliotheken.

Über E-Periodica kann nach Zeitschriften(artikel) aus der Schweiz im Open Access gesucht werden.

Suche nach Editionen

Um eine Quelle analysieren zu können, muss der ursprünglichste Text zugrunde gelegt werden. In vielen Epochen (Antike, Mittelalter, z.T. auch Frühe Neuzeit) findet sich dieser Text rekonstruiert bzw. aufgearbeitet in historisch-kritischen Editionen (Methodik der Kirchengeschichte II.2.2).

Wie finde ich nun die richtige Edition?
1.) Über Lexikonartikel der einschlägigen theologischen Lexika: Theologische Realenzyklopädie (TRE), Religion in Geschichte und Gegenwart 4. Aufl. (RGG4), Lexikon für Theologie und Kirche 3. Aufl. (LThK3)

2.) Über das Literaturverzeichnis von möglichst aktuellen Monographien.

3.) Über Editionsreihen (Kommentierte Bücherkunde). Während es für die Zeit ab dem Mittelalter kein Überblick über alle Editionen gibt, existiert ein solches für alle Editionen im Bereich der Alten Kirche: Clavis Patrum.

  • Gedruckt: Eligius Dekkers/ Emil Gaar, Clavis Patrum Latinorum (CCSL; 3. Aufl.; Turnhout, 1995) [abgekürzt CPL]; Maurice Geerard/ Jacques Noret, Clavis patrum Graecorum (6 Bd.; CCSG; Turnhout, 1974-2003) [abgekürzt CPG].
  • Digital (durchsuchbar nach Autor und Werktiteln): Website-Link

4.) Eine weitere Möglichkeit nach Editionen zu recherchieren bieten Suchtools:

Quellenrecherche

Mittlerweile sind viele Quellen digital erschlossen und als solche auch digital zugänglich. Einige wichtige Suchtools sind im Folgenden aufgelistet. Beachten Sie, dass Sie dennoch prüfen müssen, ob die Quelle, die Sie digital suchen auch in einer modernen historisch-kritischen Edition vorliegt.

Augustins komplettes Werk
Syrische Quellen
Koptische Quellen

Verzeichnis der Drucke des 16. Jahrhunderts (VD16): http://www.vd16.de
Verzeichnis der Drucke des 17. Jahrhunderts (VD17): http://www.vd17.de
Verzeichnis der Drucke des 18. Jahrhundert (VD18): http://www.vd18.de

Das Deutsche Textarchiv (DTA) stellt einen disziplinen- und gattungsübergreifenden Grundbestand deutschsprachiger Texte mit einem Schwerpunkt ab dem frühen 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert bereit: https://www.deutschestextarchiv.de/

Das Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke (ZVDD) bietet auch Digitalisate des 19. und 20. Jahrhunderts, jedoch nicht immer vollständig, so dass zusätzlich über den KVK gesucht werden sollte: www.zvdd.de

Eine Lieddatenbank und das Gesangbucharchiv findet sich unter: https://www.gesangbucharchiv.uni-mainz.de/

Der Universal Short Title Catalogue (USTC) ist der Internationale Katalog für Alte Drucke (mit faktischem Schwerpunkt auf Großbritannien, Benelux und Frankreich): https://www.ustc.ac.uk/

Alte Drucke aus Schweizer Beständen vom 15. bis 20. Jahrhundert bietet: http://www.e-rara.ch

Auf e-codices – Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz finden sich zahlreiche Digitalisate von mittelalterlichen Handschriften: https://www.e-codices.unifr.ch/de

Ein noch im Aufbau begriffenes übergreifendes Portal für Handschriften in deutschen Bibliotheken: https://handschriftenportal.de/

Nach mittelalterlichen Handschriften kann gesucht werden: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/#|4

Der Handschriftencensus ist eine Online-Datenbank für deutschsprachige Handschriften des Mittelalters weltweit: https://handschriftencensus.de/

Die Forschungsstelle für Personalschriften macht Leichenpredigten zugänglich und unterhält einen Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten. Die Webseite bietet darüber hinaus Zugang zu weiteren Datenbanken: http://www.personalschriften.de/startseite.html

Handschriften aus Deutschland mit Schwerpunkt auf Nachlässen, Akten u.ä.: https://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/

Musikalische Quellen können recherchiert werdenim Internationale Quellenlexikon der Musik Répertoire International des Sources Musicales (RISM): https://rism.info/de/index.html

Für die Zeit des Kirchenkampfes während der NS-Zeit können unterschiedliche schriftliche Quellen in der Digitalen Bibliothek des Kirchenkampfes recherchiert werden: https://www.kirchenkampf.info/

Archive unterschieden sich in ihrer Organisation und Struktur von Bibliotheken, sie sind das Gedächtnis der Verwaltung und eine staatliche Pflichtaufgabe. Entsprechend folgt die Gliederung der öffentlichen, staatlichen Archive, dem des Staatsaufbaus (Bundesrepublik, Bundesländer, Kreise, Kommunen). Die staatlichen Archive sind nach Anmeldung zugänglich. Neben den öffentlichen, staatlichen Archiven gibt es private Archive von Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften, Parteien, Stifungen, Funk und Fernsehen, adeligen Familien, Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die Nutzung der privaten oder öffentlich-rechtlichen Archive (Kirchen) bedarf der Zustimmung der Archive. Für Archivalien gelten Schutzfristen für deren wissenschaftliche Nutzung. Das Archivmaterial ist über Bestandsverzeichnisse jeweils erschlossen. Ein Archivbesuch muss mit den jeweiligen Archiven abgesprochen und vorbereitet werden.

Das Archivportal D verweist auf die Datenbanken von Archiven aus ganz Deutschland (nicht vollständig): https://www.archivportal-d.de/

Österreichisches Archivportal: http://www.archivnet.at/
Schweizerisches Archivportal: http://www.archives-online.org/
Archivportal Europa: http://www.archivesportaleurope.net/

International Centre for Archival Research (ICARUS) vereint Archive und wissenschaftliche Institute aus verschiedenen Ländern und bietet verschiedene Datenbanken zu Urkunden, Kirchenbüchern und regional­historischen Nach­schlage­werken: https://www.icar-us.eu/

Hilfsmittel für das historische Arbeiten

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Personen

Genealogie, Prosopographie und historische Personenforschung fragen nach der konkreten Personen als Gegenstand der Geschichte. Die Genealogie fragt nach der Abstammung von Menschen. Zwei Formen der Darstellung lassen sich unterscheiden: zeitlich rückwärtsgewand wird nach den Vorfahren gefragt (Aszendenz) und zeitlich vorwärtsgewand geht es um die Nachfahren (Deszendenz). Zusätzlich werden die männlichen (agnatische Verwandschaft) und weiblichen Linien (kognatische Verwandtschaft) unterschieden. Ahnentafeln entstanden, um die Erbberechtigung zu klären. Für die Kirchengeschichte spielt die Frage nach der Besetzung von Ämtern (Äbte, Äbtissinnen, Bischöfe, Päpste) eine Rolle. Historisch ist es interessant nach Netzwerken zufragen, in denen sich Menschen bewegten und agierten. Verbindungen gibt es zur Wappen- und Insignienkunde sowie zur Sphragistik (Lehre von den Siegeln). Wichtige Informationen zu genealogischen, prosopographischen Fragen und zur historischen Personenforschung bieten die aufgeführten Datenbanken.

Die Deutsche Biographie vereint die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) und die Neue Deutsche Biographie (NDB) und bietet hilfreiche und zuverlässige Lexikonartikel zu Personen sowie weitere Verlinkungen: https://www.deutsche-biographie.de/

Das World Biographical Information System (WBIS) ist nur nach Anmeldung (ggf. über die Hochschul- bzw. Universitätsbibliothek) nutzbar und sucht international nach biographischen Angaben: https://wbis.degruyter.com/

Consortium of European Research Libraries (CERL) Thesaurus enthält Namen für Druckorte, Drucker- und Verlegernamen, Persönliche Namen (Verfasser usw.) und Körperschaften, die in gedruckten Materialien bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auftauchen, inklusive ihrer Schreibvarianten, Formen in Latein oder anderen Sprachen und fiktive Namen: https://data.cerl.org/thesaurus/_search

Der Thesaurus Professionum (THEPRO) ist eine Datenbank mit Berufsbezeichnungen der Frühen Neuzeit: http://www.personalschriften.de/datenbanken/thepro.html

Orte

Die historische Geographie beschäftigt sich mit dem Raum als einer Rahmenbedingung menschlichen Denkens und Handelns. Der Lebensraum hat sich auf vielfältige Weise verändert dies wird durch die historische Kartographie aufgezeigt und in der Siedlungskunde thematisiert. Fragen nach Handelsrouten auf dem Land und zu Wasser spielen ebenso eine Rolle wie die historische Klimaforschung. Ebenso findet in der historischen Geographie die Veränderung von Grenzverläufen Beachtung. Einerseits gibt es Verknüpfungen zur Archäologie und andererseits auch zum Wechsel von Herrschaftsrechten, die durch Kriege, Heiraten, Erbschaften, Verkauf oder Eingemeindungen verursacht wurden.

Der Thesaurus Locorum (THELO) ist eine Datenbank frühneuzeitlicher Ortsnamen: http://www.personalschriften.de/datenbanken/thelo.html

Nach gedruckten Karten bis 1850 kann bei IKAR gesucht werden: https://kxp.k10plus.de/DB=1.68/

IEG-MAPS ist der Server für digitale historische Karten: https://www.ieg-maps.uni-mainz.de/

Die Uni- und Landesbibliothek Halle/S. digitalisiert ihre historische Kartensammlung, die auch ein Fundus für historische Karten des Ostens ist. https://lhhal.gbv.de/DB=1/LNG=DU/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1016&SRT=YOP&TRM=Elektronisches+Kartenarchiv

Lateinische Ortsnamen können mit dem Orbis Latinus aufgeschlüsselt werden, das Nachschlagewerk ist online zugänglich nach Klick auf die Abbildung des Deckblattes: https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000003989

Viabundus ist eine frei zugängliche Online-Straßenkarte des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Nordeuropas (1350-1650). Sie enthält u.a. eine Datenbank mit Informationen über Siedlungen, Städte, Zölle, Stapelmärkte und andere für den vormodernen Reisenden relevante Informationen, einen Routenrechner, einen Messekalender und zusätzliche Landstraßen sowie Wasserwege: https://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/handelsstrassen/index.php?lang=DE

ORBIS The Stanford Geospatial Network of the Roman World ermöglicht es Reiserouten in der römischen Antike zu berechnen: https://orbis.stanford.edu/

Über GeoNames können die Koordinaten heutiger Orte abgerufen werden: http://www.geonames.org

Daten und Kalender

Die zeitliche Einordnung von Ereignissen und Personen ist für die kirchenhistorische Forschung wesentlich. Dabei ist zu beachten, dass verschiedene Kalendersysteme existieren und unterschiedliche Prinzipien der Zeiteinteilung.

Der Grotefend ermöglicht die Umrechnung historischer Datumsangaben: http://bilder.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste//grotefend/grotefend.htm

Schrift und Sprache

Die Paläographie befasst sich mit dem Schriftwesen, den Beschreibstoffen, den Schreibgeräten und der Entwicklung der Schrift. Ziel ist es mit Hilfe der Erkenntnisse der paläographischen Untersuchungen handschriftliche Quellen zu datieren und die handschriftlichen Quellen zu entziffern. Mit der Entwicklung der Schrift ist die der Sprache verbunden.

Einen online-Kurs zum Lesen historischer Schriften bietet die Uni Zürich mit Ad fontes: https://www.adfontes.uzh.ch/

Der Cappelli, das Lexikon für Schriftzeichen, ist in der Online-Version zugänglich unter: https://www.adfontes.uzh.ch/ressourcen/abkuerzungen/cappelli-online

Das unentbehrliche Wörterbuchnetz vereinigt Regionalsprachliche Wörterbücher, Enzyklopädien / Konversationslexika, Wörterbücher zur Sprachgeschichte und Spezialwörterbücher in denen verknüpft nach Begriffen gesucht werden kann: https://woerterbuchnetz.de/#0

Für die Wiedergabe von mittelalterlichen bzw. frühneuhochdeutschen Texten sind spezielle Fonts notwendig. Die Medieval Unicode Font Initiative (MUFI) ist eine Initiative zur Standardisierung von mediävistisch relevanten Sonderzeichen (Superskripte, Abbreviaturen, Diakritika usw.) in Unicode: https://folk.uib.no/hnooh/mufi/

Historische Fachportale

Fachportal für Geschichtswissenschaften Clio-online mit Verlinkung zu HSOZKULT: https://www.clio-online.de/

Europäische Geschichte Online (EGO) ist eine transkulturelle Geschichte Europas im Internet. EGO erschließt 500 Jahre europäischer Geschichte der Neuzeit über Länder-, Fach- und Methodengrenzen hinweg: http://ieg-ego.eu/?set_language=de

historicum.net ist ein Fachinformationsdienst für die Geschichtswissenschaft. Es bietet Zugang zu digitalen Services für Historikerinnen und Historiker: https://www.historicum.net/home

Das Kompetenzzentrum – Trier, Center for Digital Humanities bietet u.a. Zugriff auf digitale Editionen und Wörterbücher aber auch Zugang zu digitalen Werkzeugen für die Geisteswissenschaften z.B. für Editionsvorhaben, Transkriptionen: https://tcdh.uni-trier.de/de/projekte

Die Monumenta Germaniae Historica (MGH) macht mittelalterliche Textquellen durch kritische Ausgaben für die Forschung zugänglich, bietet einen virtuellen Lesesaal sowie eine Sammlung von Web-Ressourcen: https://www.mgh.de/de