Methodik der Kirchengeschichte

Seminararbeit

Mohr Siebeck Methotik der Kirchengeschichte Seminare

Die Seminararbeit bietet die Möglichkeit das erworbene Methodikwissen anzuwenden und an konkreten Quellen auszuprobieren. Der damit verbundene Erkenntnisgewinn sollte Spaß machen. Der vorgestellte Methodikwerkzeugkasten lässt sich dabei nicht schrittweise wie eine Bastelanleitung auf die ausgewählten Quellen anwenden, um zu einer guten Seminararbeit zu gelangen, denn Quellen sind zu verschieden, um sie nach einem einheitlichen Schema zu bearbeiten. Es sei noch einmal an das Zusammenspiel von Fragestellung, Quelle und Vorwissen erinnert. Diese drei Grundelemente des historischen Arbeitens bedingen einander und bestimmen die Herangehensweise der Quellenerschließung.

Die kurzen Informationen, die diese Webseite bietet, reichen für die Abfassung einer kirchengeschichtlichen Seminararbeit nicht aus – auch weil die Quellen zu verschieden sind. Greifen Sie zum Lehrbuch, vertiefen Sie Ihre Kenntnisse und beachten Sie die Hinweise Ihrer Dozentinnen und Dozenten.

Mohr Siebeck Methotik der Kirchengeschichte Seminararbeit
Johann Adam Reincken: An Wasserflüssen Babylon, notiert in Orgeltabulatur von J. S. Bach, 1700 (HAAB Weimar)

Ein Beispiel aus der Musikwissenschaft, wie die Arbeit mit Quellen funktioniert und wie diese Quellenarbeit dargestellt werden kann, bietet Teil 2 aus dem Podcast Universum JSB „die Werke von Buxtehude, Reincken, Bruhnsen und dem Lüneburgischen Organisten Böhm geliebet und studiert“ – Bachs Lehrmeister. Die Trias von Vorwissen, Quellen und Fragestellung lässt sich hier genauso entdecken wie Quellenerschließung, die Erhellung des historischen Kontextes und die Darstellung der Ergebnisse. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Quellenerschließung und Erarbeitung des historischen Kontextes kein Selbstzweck sind, sondern dazu dienen, die Fragestellung an die Quellen zu klären. Dieser Einblick in die Welt des jungen Johann Sebastian Bachs ist zudem anschaulich und gut nachvollziehbar dargestellt: Wissenschaftliche Arbeiten müssen nicht trocken sein. Notieren Sie sich die Fragen, Quellen, das Vorwissen aber auch die quellenanalytischen Aspekte, die zur Sprache kommen sowie die Argumentationsstruktur und die Ergebnisse.

Hören Sie hinein in die kriminalistische Analyse der dreihundert Jahre alten Notenhandschriften.

Weitere Beispiele exemplarischer Quellenarbeit finden Sie im Anhang des Lehrbuchs Methodik der Kirchengeschichte.